Drück Dich nicht – Drück mich! DRK-Woche der Laien-Reanimation in Koblenz
Jeden Tag retten Menschen Leben, indem sie Erste Hilfe leisten. Dafür müssen die Handgriffe möglichst gut sitzen. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag des DRK zeigt nun allerdings, dass bei 55 Prozent der Bevölkerung der letzte Erste-Hilfe-Kurs mehr als zehn Jahre zurückliegt. Anlässlich dieser Ergebnisse sowie des Welt-Erste-Hilfe-Tages (14. September) mit der folgenden Woche der Laien-Reanimation bis 21. September erklärt DRK-Koblenz Präsident Leo Biewer: „Das Wissen zur Ersten Hilfe regelmäßig zu erneuern, rettet Leben. Wir empfehlen alle zwei Jahre eine Auffrischung. Jemandem im Notfall helfen zu können, erzeugt nicht nur ein gutes Gefühl, sondern verschafft Sicherheit im Umgang mit kritischen Situationen.“
Die Umfrage macht deutlich, dass das Wissen tendenziell nachlässt, umso länger der letzte Kurs zurückliegt. Zwar gaben 61,7 Prozent im Rahmen einer Selbsteinschätzung an, dass sie sich zumindest in der Lage fühlen, in einer Notfallsituation Erste Hilfe zu leisten. Mehr als jede fünfte Person tut dies allerdings eher nicht oder gar nicht. Bei Menschen, deren Kurs schon länger als 15 Jahre zurückliegt, steigt dieser Anteil auf mehr als jede dritte Person. Auch beim Wissen, wie man eine Herzdruckmassage durchführt, steigt der Anteil der Personen mit keinen oder geringen Kenntnissen, je länger der letzte Kurs zurückliegt. Doch gerade beim plötzlichen Herz- und Kreislaufstillstand können bereits nach wenigen Minuten irreversible Schäden auftreten. In solchen Fällen ist es deshalb besonders wichtig, die Symptome schnell zu erkennen und umgehend zu handeln. Ist der plötzliche Herztod doch eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. An ihm sterben statistisch circa 200 Personen pro Tag und die Dunkelziffer ist hoch. Zum Vergleich: Im Straßenverkehr kommen weniger als acht Menschen pro Tag um. zu handeln.
In Deutschland beginnen Laien nur in circa 50 Prozent aller Fälle mit Wiederbelebungsmaßnahmen, die Überlebensrate (= Entlassung aus dem Krankenhaus) liegt derzeit bei gut 10 Prozent. (Quelle: Deutsches Reanimationsregister). Durch Laien-Reanimation werden jedes Jahr Tausende von Menschenleben gerettet und es könnten noch viele Tausend mehr jedes Jahr sein. Mit der einfachen Leitformel für die Reanimation „Prüfen. Rufen. Drücken.“ können Personen helfen: Prüfen: Keine Reaktion? Keine oder keine normale Atmung? Rufen: Den Notruf 112 wählen. Drücken: Herzdruckmassage. Fest und schnell 5 bis 6 Zentimeter tief in der Mitte des Brustkorbs 100- bis 120-mal pro Minute drücken. Nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft.
Diese Formel können auch schon Kinder umsetzen, weshalb sich das DRK in Koblenz gerade mit seinem neuen kostenfreien Programm SUPERHELFER dafür einsetzt, dass bereits Kinder im Grundschulalter die Basics der Ersten Hilfe lernen. Mehr dazu unter: www.superhelfer.de.
Das Koblenzer Jugendrotkreuz und seine Leiterin Heike Nick werden vom 17.-19. September das Thema Reanimation den Schüler:innen des Görres Gymnasiums, des Max-von-Laue Gymnasiums und des Gymnasiums auf dem Asterstein näherbringen und zu aktiven Übungen anleiten.
Am Samstag, 21. September von 13-18 Uhr zeigen Erste-Hilfe-Ausbilder des DRK Koblenz im Erdgeschoss des Einkaufsforums, wie einfach Erste-Hilfe-Maßnahmen umzusetzen sind und leiten zu Übungen an. Gemäß dem Motto: „Drück Dich nicht – drück mich!“ kommen Sie am Samstag, 21. September ins Erdgeschoss des Forum Koblenz, stellen Sie Fragen, üben Sie an Puppen und werden Sie sicherer in Erste-Hilfe oder wie wäre es mit einem 3 ½ stündigen Erste-Hilfe-Freshup-Kurs, buchbar gerne unter: ausbildung@drk-mittelrhein.de
Hier geht es zur Sendung des SWR mit dem entsprechenden Beitrag...